Auf der K 2025 zeigt Sumitomo (SHI) Demag wie starke Partnerschaften energieeffiziente vollelektrische Technologien auf ein neues Level bringen. In enger Kooperation mit den LSR-Spezialisten Nexus, Kracht, Rico, Momentive, Wacker und Shin-Etsu werden Anwendungen auf insgesamt drei IntElect 130t Maschinen gezeigt. Höchste Zuverlässigkeit und Wiederholgenauigkeit stehen dabei im Fokus.
Kontinuierliche Investitionen – vor allem in den verstärkten Einsatz vollelektrischer Technologien – beschleunigen die Verbreitung der LSR-Verarbeitung in zahlreichen Industrien. Gleichzeitig holen immer mehr OEMs die Fertigung ins eigene Haus, um Lieferzeiten zu verkürzen, Skalierbarkeit zu sichern und Lieferketten zu vereinfachen, erklärt Jens Dickel, LSR-Spezialist bei Sumitomo (SHI) Demag.
Um diese Entwicklungen zu unterstützen, hat Sumitomo (SHI) Demag gezielt darauf hingearbeitet, dass Dosiersystem, Werkzeug und Automatisierung nahtlos ineinandergreifen – als vollständiges „Ready-to-Manufacture“-Paket. Auf der K 2025 wird diese Synergie an drei Exponaten gezeigt.
Jede IntElect LSR-Maschine ist mit einem standardisierten LSR-Kit ausgestattet. Es beinhaltet eine spezielle Schnecke, eine Rückstromsperre und eine Vakuumpumpe sowie andere Details. Diese Ausstattung sorgt für Sauberkeit und exakte Schusskontrolle – entscheidend im LSR-Bereich. Ebenso wichtig: eine präzise Temperaturkontrolle im gesamten Prozess.
Dickel ergänzt: „Jeder Partner bringt sein spezifisches Know-how in Maschine, Werkzeugbau, Dosieranlage, Automatisierung und Material ein. Am Ende profitiert der Kunde von der partnerschaftlichen Zusammenarbeit von uns LSR-Spezialisten.“
LSR-Synergie ohne Kompromisse
Am eigenen Messestand (Halle 15, Stand D22) wird eine kompakte IntElect 130t-Zelle mit einem 3-Platten-32-fach-Werkzeug, End-of-Arm-Tool (EOAT) und Timeshot-Kaltkanal von Nexus gezeigt. Die Anlage ist vollständig integriert und gewährleistet höchste Prozessstabilität für sicherheitskritische Automobilanwendungen. Gezeigt wird die Fertigung von Dichtungsrahmen für Hochvolt-Ladestecker aus einem vorkonfektionierten, blau eingefärbten LSR 2040 von Momentive.
Das Herzstück bildet das vollautomatische Nexus X200 Dosiersystem mit USD-Farbpumpe, das eine lückenlose Prozesskontrolle nach OPC UA 40082-3 Standard sicherstellt. Die Zykluszeit beträgt 26 Sekunden, das Schussgewicht des Materials liegt bei 42 Gramm. Eine perfekt balancierte Befüllung aller 32 Kavitäten wird durch das Nexus Timeshot garantiert.
Ein angepasstes EOAT auf einem Sumitomo (SHI) Demag SAM-C Linearroboter übernimmt das Entformen. Die Teile werden auf ein Förderband gelegt. Anschließend können sie manuell oder automatisch geprüft und sortiert werden.
24-Stunden-Produktion für die Medizintechnik
Ein weiteres IntElect 130t LSR-System läuft auf dem hochautomatisierten, modularen Nexus-Stand (Halle 12, B53). Dort entstehen Ventile für den Medizinbereich. Intelligente Robotik, präzise Schlitztechnologie, optionale Kameraprüfung und rückverfolgbare Verpackung zeigen die Möglichkeiten einer durchgängigen 24/7-Produktion.
Mit einer Zykluszeit von 40 Sekunden entnimmt ein 6-Achs-Roboter jeweils 16 Teile und führt sie einer Schlitzstation zu. Während die Bauteile fixiert und elektrisch angetriebene Messer präzise Schnitte setzen, startet parallel der nächste Spritzgießzyklus.
Optional prüft ein Kamerasystem Schlitzgenauigkeit und Außendurchmesser. Nach bestandener Kontrolle legt der Roboter die Teile in KLT-Boxen ab – vollständig rückverfolgbar.
Ein mehrstufiger Puffer über der Zelle bietet Platz für fünf KLTs und ermöglicht so bis zu 24 Stunden autonome Fertigung. Separate Schubladen innerhalb der Zelle dienen der Entnahme von Proben oder Anfahrteilen. Auf Wunsch kann ein Flowpack-Modul integriert werden, das jeden Schuss verpackt, etikettiert und über die Qualitätskontrollschublade ausgibt.
Elektrisches Dosieren reduziert Stillstandzeiten
Kracht präsentiert auf dem dritten IntElect-Exponat (Halle 11, E48) die SilcoStar E-Drive-Serie. Sie ist speziell für die LSR-Dosierung entwickelt und bietet hohe Durchsätze (bis 10 l/min), schnelle Materialwechsel mit Doppelfass-System (2×200 l) sowie ein vollständig geschlossenes Design für mehr Sicherheit und Sauberkeit. Sie ist reinraumtauglich und erreicht mit ihrem servo-elektrischen Linearantrieb eine bis zu zehnfach höhere Lebensdauer als herkömmliche Kugelumlaufspindel.
Die integrierte Steuerung passt Mischungsverhältnisse dynamisch an den Materialfluss an, ohne manuelles Nachkalibrieren. Das schnelle Reinigen des Mischkopfs – im Schnitt fünf Minuten – minimiert Stillstandzeiten zusätzlich.
Mit einem 256-fach Rico-Werkzeug fertigt die IntElect 130 in Zykluszeiten von unter 12 Sekunden präzise 15,4 Gramm leichte Einzelleiterdichtungen. Trotz dieser hohen Produktionsleistung bleibt ihr Energieverbrauch einer der niedrigsten am Markt, betont Dickel.
Alle drei LSR-Exponate unterstützen die OPC-UA-Schnittstelle, wodurch Dosier- und Prozessdaten direkt verknüpft und die Produktion vollständig rückverfolgbar und stabil gestaltet wird.