Zwei neue IntElect 75to komplettieren hochmoderne Kunststofffertigung

Produktionshalle von ARaymond ausschließlich mit Maschinen von Sumitomo (SHI) Demag bestückt

Meilenstein in der jahrzehntelangen Zusammenarbeit zwischen ARaymond GmbH & Co KG, Weil am Rhein, und der Sumitomo (SHI) Demag Plastics Machinery GmbH, Schwaig: Mit der Inbetriebnahme von zwei neuen vollelektrischen IntElect 75to ist erstmals eine komplette Produktionshalle ausschließlich mit Spritzgießmaschinen des deutsch-japanischen Herstellers bestückt. „Alle 30 Maschinen in unserer neuen Fertigungshalle kommen von Sumitomo (SHI) Demag“, bestätigt Martin Knobloch, Project Manager Plastic Production International im Bereich Automotive bei ARaymond.

 

„Die Maschinen arbeiten im Schließkraftbereich zwischen 60 und 75 Tonnen und fertigen Spezialbefestigungsanwendungen für die Automobilindustrie“, so Knobloch weiter. „Die Maschinen der IntElect-Baureihe wurden gemeinsam mit unserem langjährigen Partner Sumitomo (SHI) Demag auf ein maßgeschneidertes und optimales Ausstattungsniveau gehoben. Damit konnten für die Fertigungsplanung höchstmögliche Flexibilität und schnelle Rüstvorgänge bei optimaler Bedienergonomie für das Einrichtungspersonal ermöglicht werden.“

 

Präzision und Energieeffizienz ausschlaggebend

 

Die vollelektrische Maschinenbaureihe IntElect steht für höhere Verfügbarkeit kombiniert mit dynamischen, präzisen und parallelen Bewegungen für mehr Produktionsleistung – ein wichtiges Entscheidungskriterium für ARaymond. „Die Präzision der Maschinen erlaubt kürzeste Anlaufphasen und generiert stabilste Prozesse, die für unser anspruchsvolles Produktportfolio unabdingbar sind“, berichtet der Projektmanager. Die IntElect seien zudem sehr energieeffizient – äußerst wichtige Aspekte im Sinne einer umweltbewussten, nachhaltigen und modernen Produktion. „Das verkleinert den Carbon Footprint unserer Fertigung spürbar“, ergänzt er.

 

Dabei sind nicht nur die Spritzgießmaschinen state oft the art, sondern die gesamte Produktionshalle ist nach neuesten Erkenntnissen und mit Blick auf Industrie 4.0 konzipiert. „Der Erweiterungsbau der Kunststofffertigung ist unsere Antwort auf die Anforderungen nach zukunftsfähiger Automatisation und Digitalisierung in einem Fertigungsbereich mit Spritzgießmaschinen“, erläutert Knobloch. So ermögliche der Einsatz von AGVs – automated guided vehicles (fahrerlose Transportfahrzeuge) – im Erweiterungsgebäude das Integrieren neuer automatischer Abläufe bei Rohmaterialversorgung, Leergutlogistik, Abtransport von Fertigprodukten und Bereitstellung von Spritzgießwerkzeugen. 

 

Materialversorgungskonzept in der Kunststoffbranche einmalig

 

Die Materialbereitstellung erfolgt über mobile Silos auftragsbezogen direkt an der Maschine. Diese werden vollautomatisch „just in time“ angedockt. Die Technik zur Vortrocknung ist in die Andockstationen integriert, wodurch die finale Förderstrecke zum Materialabscheider entsprechend kurz ist, was wiederum kleine Fördervolumen und sehr schnelle Förderzeiten ermöglicht. „Die auftragsbezogene Materialbereitstellung, das Handling einer hohen Materialvielfalt, kleine Losgrößen, Prozessmonitoring, Chargenrückverfolgung und energetische Vorteile durch entfallende Förderstrecken sowie ein reduzierter Reinigungsaufwand waren entscheidend für dieses bis jetzt in der Kunststoffbranche einmalige Materialversorgungskonzept“, versichert der Projektmanager. 

 

Die Anwendung läuft heute nach Angaben von Knobloch so stabil, dass das Versorgungskonzept in die Bestandsbereiche des Werks ausgerollt wird. In Weil am Rhein – dem größten Produktionsstandort des Unternehmens in Europa – werden auf einer Fläche von zirka 114.000 m² von rund 1.210 Mitarbeitern intelligente und einfach zu montierende Befestigungslösungen aus Kunststoff und Metall hergestellt. Die Kunststofffertigung umfasst 105 Spritzgießmaschinen. Konzernweit sind es rund 1.000, wovon 400 Spritzgießmaschinen – also mehr als ein Drittel – von Sumitomo (SHI) Demag stammen. Vor kurzem wurden drei weitere IntElect mit 130 Tonnen Schließkraft in Weil am Rhein angeliefert.

 

Hintergrund:

 

ARaymond wurde 1865 in Frankreich gegründet und ist seit fünf Generationen ein 100-prozentiges Familienunternehmen. Inzwischen beschäftigt der Konzern weltweit 8.500 Mitarbeiter, die an 29 Produktionsstandorten in 25 Ländern einen Umsatz von 1,6 Mrd. EUR (2023) erwirtschaften. Das Fertigungsprogramm umfasst 25.000 Montagelösungen, vorwiegend für die Automobilindustrie, aber auch für Industrieanwendungen, Fotovoltaik, Agrartechnik und Pharmazie.